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Behzad ließ sich nicht entmutigen

Ausbildung als Chance für jungen Iraker

Behzad Siso aus dem Irak lebt mit einer Duldung in Deutschland. Er macht eine Ausbildung zum Koch in einem beruflichen Bildungs- und Ausbildungszentrum in Trägerschaft des Christlichen Jugenddorfwerkes Deutschlands (CJD). Für ihn eine große Chance: Denn durch die Ausbildung konnte seine Abschiebung vorerst verhindert werden.
Behzad Siso hat ein Ziel: „Ich möchte meine Ausbildung zum Koch erfolgreich abschließen!“ Was so einfach und normal klingt, ist nicht selbstverständlich. Behzad Siso ist 19 Jahre alt und wurde im Irak geboren. In den dortigen Kriegswirren ist er mit zwei Brüdern und zwei Schwestern aufgewachsen. 2008 flüchtete er allein aus dem Irak in die Bundesrepublik. Behzad Siso ist in Besitz einer Duldung. Das bedeutet, dass die Abschiebung zurzeit ausgesetzt ist. Ein festes Bleiberecht hat er also noch nicht.

Ein Leben auf Duldung, die Zukunft ungewiss.
Behzad ließ sich jedoch nicht entmutigen. Bis 2009 war er auf einem Berufskolleg und wurde von dort ins so genannte Werkstattjahr des CJD Dortmund vermittelt, wo er als Helfer in einer Kantine tätig war. Bei der Arbeit fiel er positiv auf. Zwei Mitarbeiterinnen des CJD, die betreuende Sozialpädagogin und die Ausbilderin, wollten unbedingt verhindern, dass er abgeschoben werden könnte. Außerdem waren sie überzeugt, dass Behzad, sich auf Grund seiner persönlichen Qualitäten hervorragend für eine Ausbildung zum Koch eignet.
Dem CJD Dortmund fehlen allerdings die Mittel, um die Ausbildung zum Koch zu finanzieren. Dank eines Spendenaufrufs des Dortmunder Unternehmers Folke Wölfer, Vorsitzender des Verbandes „Die Familienunternehmer – ASU“ im Regionalkreis Dortmund, kam genug Geld zusammen, um den Ausbildungsplatz zu finanzieren.

Nachhilfe in Deutsch nach der Arbeit
Seit August 2010 absolviert Behzad nun eine Ausbildung zum Koch in der vom CJD betriebenen Kantine. Er ist ehrgeizig und fleißig, nimmt nach der Arbeit zusätzliche Nachhilfe, um die deutsche Sprache besser sprechen und verstehen zu können. So läuft es auch in der Berufsschule immer besser. Seine Ausbilderin Iris Schubert ist sichtlich angetan: Seine Arbeitsaufträge erledige er schnell und gewissenhaft. „Behzad kommt immer pünktlich, er ist engagiert und hat vor allem Spaß an der Arbeit“, freut sich die Ausbilderin des CJD Dortmund.

Junge unbegleitete Flüchtlinge fördern
Seit November 2010 unterstützt ihn außerdem die Sozialarbeiterin Claudia Büchner im Rahmen des Netzwerks „Aufbruch PortIn-Plus für Flüchtlinge in Arbeit“. In diesem Netzwerk ist auch das CJD Dortmund mit einem Projekt vertreten, das junge unbegleitete Flüchtlinge betreut und fördert. „Wir wollen mithelfen, das Behzad seine Ziele erreicht.“ erläutert Claudia Büchner. So müsse als nächstes der Aufenthaltsstatus geklärt werden. Denn noch ist offen, wie es für Behzad weiter geht - ob er auch nach der Ausbildung bleiben und in Deutschland als Koch arbeiten und leben darf.

Text [leicht gekürzt]: Andreas Ramacher, CJD Dortmund

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