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20 junge Flüchtlinge machen den Hauptschulabschluss

Ein Jahr lang haben sie beim evangelischen Bildungswerk täglich miteinander gepaukt: 20 junge Flüchtlinge haben am 4. November 2013 erfolgreich ihren Kurs zur Erlangung des Hauptschulabschlusses beendet. Alle waren Teilnehmende bei Aufbruch PortIn plus, und über dessen Teilprojekte wurde der Kurs auch finanziert. Bei einer sehr bewegenden Feier überreichten Katrin Köster (Schulleiterin) und Ruth Boketta (Deutschlehrerin) die Zeugnisse an die strahlenden Teilnehmer. Vorher hatte es mehrere Ansprachen gegeben, die nichts mit den Standard-Reden bei solchen Anlässen gemein hatten.
Heiner Montanus, Leiter des evangelischen Bildungswerks, interpretierte den SpongeBob-Schwammkopf, der auf seinem Einladungsschreiben mit Rucksack und Zertifikat abgebildet war, sehr kenntnisreich und gefühlvoll in Bezug auf diese Gruppe mit all ihren besonderen Voraussetzungen.
Ruth Boketta zitierte in ihrer Ansprache aus Texten, die die Teilnehmenden in einer Schreibwerkstatt in den Sommerferien schrieben, und bedankte sich damit für ein Jahr ganz besonders guter und motivierter Zusammenarbeit.
Ganz besonders beeindruckte, was Anandh Razeeb im Namen aller Teilnehmenden des Kurses über sich und seine Klassenkameraden sagte. Er zeichnete ein Bild von Flüchtlingen mit all ihren Schwierigkeiten und Möglichkeiten, mit ihren Wünschen, deren verwehrter Erfüllung bzw. der Bedingungen für ihre Erfüllung:

  • Niemand von uns hat einen Namen, der als typisch deutscher Name gilt. Unsere Namen sind den Deutschen unbekannt, manche Namen sind sogar schwierig für sie auszusprechen. Aber wir alle haben einen gemeinsamen Namen, der den Deutschen sehr bekannt ist- „Flüchtlinge“. Es gibt viele negative Vorurteile gegen die Flüchtlinge. Wir wollen beweisen, dass wir anders sind, dass die Vorurteile gegen alle Flüchtlinge nicht richtig sind; wir wollen beweisen, dass ein Mensch von seinen Eigenschaften beurteilt werden sollte, nicht von seinem Namen. (Anandh Razeeb - Hier finden Sie den gesamten Text)

Und Bilen Tekeletsadik rief ihren Klassenkameraden zu: "Wenn ihr etwas erreichen wollt, müsst ihr dafür arbeiten, viel arbeiten, und euch nicht so viel mit 'facebook' beschäftigen!"
Wie geht es nun weiter? Einige der Teilnehmenden wollen weiter die Schulbank drücken, um einen höheren Schulabschluss zu erreichen - beim evangelischen Bildungswerk kann einigen von ihnen diese Möglichkeit angeboten werden. Ein Teilnehmer hat bereits eine Ausbildungsstelle gefunden. An weiteren Möglichkeiten arbeiten die Teilnehmenden noch zusammen mit den KollegInnen des evangelischnén Bildungswerks und von Aufbruch PortIn plus, denn auf den Lorbeeren ausruhen will sich keiner.
Für die Bemühungen um eine Bildungseinrichtung für Flüchtlinge in Dortmund war dieser Kurs praktisch ein Proto-Typ. Weil die Gruppe wirklich voin einer besonderen Qualität war, eigenete er sich dafür auch besonders gut. Wir konnten zeigen, wie wichtig und erfolgreich es ist, den Flüchtlingen eine gezielte Starthilfe in Arbeitsmarkt und Gesellschaft zu geben. Wir hoffen, dass zum nächsten Schuljahresbeginn eine Bildungseinrichtung nachhaltig die Arbeit aufnehmen kann.

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