• Individuelle Beratung
  • Deutsch für den Beruf
  • Vermittlung in Ausbildung und Arbeit
  • Begleitung in Beschäftigung
  • Berufliche Qualifizierung


Flüchtlinge drücken die Schulbank

Teilnehmer und Dozenten im HSA9-Kurs

Einen Kurs zur Erlangung des Hauptschulabschlusses haben am 15.11.2012 16 junge Frauen und Männer begonnen, die auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung nach Deutschland gekommen sind. 11 Monate lang werden sie beim evangelischen Bildungswerk Dortmund die Schulbank drücken, um einen wichtigen Schritt weiter zu kommen auf dem Weg zu Ausbildung und Beruf. Hoch motiviert sind sie alle, und wichtige Voraussetzungen haben sie sich bereits erarbeitet, indem sie in Sprachkursen so viel Deutsch gelernt haben, dass sie sich jetzt schon ziemlich gut miteinander über die Ausbildungsinhalte verständigen können. Trotzdem bleibt das Fach Deutsch – neben Mathematik, Biologie und Gesellschaftslehre – besonders wichtig.
Initiiert wurde dieser Kurs vom Flüchtlingsprojekt „Aufbruch PortIn plus (APP)“: In dem vom Europäischen Sozialfond (ESF) und Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) geförderten Projekt werden Flüchtlinge auf dem Weg in Ausbildung und Arbeit unterstützt. „Kein leichtes Unterfangen!“ sagt Detlev Becker als Vertreter dieses Netzwerks, „denn Flüchtlingen werden nach wie vor viele Hindernisse in den Weg gelegt, die sie zu Untätigkeit und Arbeitslosigkeit zwingen. Tatsächlich ist aber das Interesse sehr vieler Flüchtlinge an Ausbildung und Arbeit sehr groß.“ Es gibt aber kaum Bildungs- und Qualifizierungsangebote, die sich an diese Menschen richten, weder Deutschkurse noch Plätze in Schule und Ausbildung. So hätten auch die neuen Schüler ohne die Finanzierung durch APP keine Chance auf eine schulische Ausbildung.
Deshalb plant APP zusammen mit der Stadt Dortmund und weiteren Trägern eine Bildungseinrichtung für Flüchtlinge, die regelmäßig Hauptschulkurse anbieten kann. „Vielleicht wird ja der jetzt begonnene Kurs ein Prototyp dafür!“ hofft Ulrike Kilp-Aranmolate, die für die Schulabschlusskurse im evangelischen Bildungswerk verantwortlich ist. Gerade ist man auf der Suche nach geeigneten Schulräumen, vor allem geht es um eine gesicherte Finanzierung dieses für sehr viele junge Flüchtlinge dringend notwendigen Projekts.
„Wir werden es schaffen, auf eigenen Beinen zu stehen!“, davon sind jedenfalls die 16 jungen Leute überzeugt, die mit der Schultüte in der Hand heute einen wichtigen Schritt nach vorn gegangen sind.

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