• Individuelle Beratung
  • Deutsch für den Beruf
  • Vermittlung in Ausbildung und Arbeit
  • Begleitung in Beschäftigung
  • Berufliche Qualifizierung

Schulbildung für Hagener Jugendlichen

Logo PortIn

 

 

 

„Damit es kein
Traum bleibt“

BILDUNGSFÖRDERUNG für junge Flüchtlinge

Sein Traum ist es, KFZ-Ingenieur zu werden. Und Anandh hat jetzt den ersten Schritt dafür getan, dass das kein Traum mehr bleibt. Stolz hält er sein Hauptschulzeugnis in der Hand. Anandh ist Flüchtling. Vor drei Jahren ist der heute 25-jährige aus Bangladesch gefl ohen. „Ich war dort politisch verfolgt“, erzählt er. Über Russland kam er nach Deutschland, nach Hagen. Lern- und wissbegierig hat er sich teilweise die deutsche Sprache zunächst selbst beigebracht – „mit Hilfe des Internet“. Die Flüchtlingsberatung der Diakonie Hagen betreute den Jugendlichen im Heim. Mit Unterstützung von Flüchtlingsverein und der Sparkasse Hagen folgte ein Deutschkurs bei der Volkshochschule, sowie ein weiterer berufsbezogener Deutschkurs, gefördert aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF), und schließlich konnte er einen Hauptschulkursus beim Evangelischen Bildungswerk in Dortmund erfolgreich abschließen. Weitere 19 junge erwachsene Flüchtlinge, drei davon leben in Hagen, die anderen in Dortmund, Hattingen und Iserlohn, haben zusammen mit Anandh elf Monate lang die Schulbank gedrückt. Alle haben die Prüfung bestanden und ihren Hauptschulabschluss Klasse 9 bekommen. Ob die Kokerei Hansa oder die Redaktion der Ruhrnachrichten, das Schulmuseum oder der Kölner Dom: Im Laufe der letzten Monate haben die 20 jungen Frauen und Männer nicht nur trocken gebüffelt, sondern auch „vor Ort“ die deutsche Sprache, Mathematik, Biologie und Gesellschaftslehre und vor allem das Leben in Deutschland kennengelernt. „Deutschland bedeutet Hoffnung und weitere Bildung; Deutschland heißt bei Null anfangen“, so lautet ihre Kurzzusammenfassung. Die Schüler hätten den Lehrerinnen und Lehrern „immer das Gefühl gegeben, wie wichtig Ihnen das Lernen ist“, so die Deutschdozentin Dr. Ruth Boketta. Und umgekehrt meinten die ehemaligen Schülerinnen und Schüler, an das Team der Lehrerinnen und Lehrer gewandt: „Wir haben Ihnen viel zu verdanken.“ Der Hauptschulabschlusskursus für Flüchtlinge war eine Maßnahme des von dem ESF-XENOS
(Projekt für Bleibeberechtigte und Flüchtlinge (II)) – Programm geförderten Projekts „Aufbruch- PortIn Plus“. „Wir brauchen mehr Förderung in Bildungs- und Schulmaßnahmen mit qualifi zierendem Abschluss für Flüchtlinge. Der Ausschluss vom Arbeitsund Bildungsmarkt in den ersten neun Monaten nach der Ankunft in Deutschland ist verlorene Zeit. Der Koalitionsvertrag der neuen
Regierung spricht von einer Verkürzung auf drei Monate; das ist zwar ein Fortschritt, doch wir sagen nach wie vor: „Die Förderung vom ersten Tag an ist notwendig“, sagt Rossitza Dikova-Osthus von der Zuwanderungsberatung der Diakonie Mark-Ruhr, die das Projekt in Hagen koordiniert. Übrigens: Alle vier Hagener machen weiter, und inzwischen wurden die Asylanträge für drei von ihnen und deren Familien positiv entschieden. Sie alle gehen jetzt in die Kurse zur Erlangung der Fachoberschulreife. Anandh ist einer davon. Das wird der zweite Schritt sein, um seinen Traum zu verwirklichen.

 

 

 

 

 

 

 

 


  • Logo XENOS
  • Logo bmas
  • Logo ESF
  • Logo EU